GESTIS und GisChem - Stoffdatenbanken im Überblick

Im betrieblichen Umgang (dazu zählen auch Schulen und Universitäten) gilt die Gefahrstoffverordnung mit dem Ziel den Menschen (v. a. die Beschäftigten) und die Umwelt vor stoffbedingten Schädigungen zu schützen. Wesentliche Vorschriften sind dabei die Maßnahmen zum Schutz der Beschäftigten bei Tätigkeiten mit Gefahrstoffen.

Die Gefahrstoffverordnung dient dabei als Ermächtigungsverordnung des Arbeitsschutzgesetzes. So hat das Arbeitgeber (auch Schulen) im Rahmen einer Gefährdungsbeurteilung zur Beurteilung der Arbeitsbedingungen nach §5 Arbeitsschutzgesetzes festzustellen, ob Beschäftigte Tätigkeiten mit Gefahrstoffen ausüben oder ob bei den Tätigkeiten Gefahrstoffe entstehen oder freigesetzt werden können.

Dazu benötigt man aus einer Stoffdatenbank für Gefahrstoffe (z.B. GESTIS) oder dem Sicherheitsdatenblatt des Herstellers folgende Angaben:
  • Sicherheitsrelevanten Daten (Gefahrenklasse, GHS-Kennzeichnung)
  • Physikalisch chemische Daten (Zustand, Siedetemperatur, pH-Wert)
  • Toxikologischen Daten
  • Umgangsempfehlungen
  • Vor allem an einer Schule mit einer Vielzahl von KollegInnen liegt nicht immer das Sicherheitsdatenblatt sofort griffbereit. Hier sind kostenlose Stoffdatenbanken wie GESTIS oder GISCHEM sehr hilfreich. Vor allem die Gefahrstoff-Datenbank GESTIS ist empfehlenswert. Auf die GESTIS-Datenbank kann kostenlos über das Internet zugegriffen werden, unabgängig vom Betriebsgerät (PC, mobiles Endgerät).

    Die GESTIS Stoffdatenbank ist das Gefahrstoffinformationssystem der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung mit Informationen zu (gefährlichen) chemischen Stoffen und Gemischen. Diese Datenbank bietet alle notwendigen Informationen zum betrieblichen Umgang mit Gefahrstoffen. Im Unterschied zu einigen anderen (reinen) Stoffdatenbanken liegt der Schwerpunkt bei GESTIS auf den Bereich „Arbeitsschutz“. Daher legt GESTIS in der Angabe von Stoffdaten auch einen Schwerpunkt zu „Arbeitsmedizin und Erste Hilfe, Sicherer Umgang und Vorschriften“. Diese Angaben sind technische Schutzmaßnahmen einschließlich Brandschutz, Lagerung und Entsorgung sowie organisatorische und persönliche Schutzmaßnahmen. Im Rahmen der Erstellung einer Gefährdungsbeurteilung ist die GESTIS-Datenbank daher ein professionelles Werkzeug.

    Neben der GESTIS gibt es noch eine weitere kostenlose Stoffdatenbank, GisChem, das Gefahrstoffinformationssystem der Berufsgenossenschaften RCI und der BGHM. Auf die GisChem-Datenbank kann ebenfalls kostenlos über das Internet zugegriffen werden, unabgängig vom Betriebsgerät (PC, mobiles Endgerät). Darüber hinaus bietet die Stoffdatenbank GisChem einen Gemischrechner, sowie branchenspezifische Vorschriften im Umgang mit Gefahrstoffen.

  • GESTIS-Stoffdatenbank
  • Gefahrstoffinformationssystem GisChem
  • Der Umgang bzw. Nutzung der Stoffdatenbanken wie GESTIS oder GisChem ist relativ einfach. In der Regel sucht man einen Stoff mit Hilfe seines Namens (dieser muss dann entsprechend der IUPAC korrekt sein), oder nach den so genannten „CAS-Nummern“. Bei der Suche nach Stoffdaten in Datenbanken wird bevorzugt mit Hilfe der CAS-Nummer nach Daten gesucht. Dies vereinfacht die Suche nach Stoffdaten, da beispielsweise Summenformeln von Stoffen nicht immer eindeutig sind.

    Diese CAS-Nummer (auch als CAS-Registrierungsnummer bezeichnet) wird von der CAS, dem Chemical Abstracts Service vergeben und ist inzwischen ein gültiges internationales Kennzeichen für chemische Stoffe. Die CAS-Nummer ist eine eindeutige Kennung bzw. Kennzeichnung für einen bestimmten chemischen Stoff.

    Für jeden chemischen Stoff existiert eine eindeutige CAS-Nummer. So haben beispielsweise verschiedene Isomere (unterschiedliche räumliche Struktur eines Moleküls) auch verschiedene CAS-Nummern. Derzeit sind mehr als 100 Millionen chemisch Stoffe durch eine eindeutige CAS-Nummer charakterisiert.