Gefahren im Haushalt durch Verwendung von (chemischen) Gefahrstoffen

Schutzmaßnahmen bei Tätigkeiten regelt die Gefahrstoffverordnung (GefStoffV). Diese Vorschriften betreffen im Wesentlichen aber nur Arbeitgeber. Der Anwendungsbereich der GefStoffV regelt: „Sofern nicht ausdrücklich etwas anderes bestimmt ist, gilt die Verordnung nicht für private Haushalte“. Daher ist man sich der Gefährdung im Haushalt weniger bewusst. Dennoch sind Gefahrstoffe im Haushalt immer vorhanden – ein kleiner Rundgang durch den Haushalt und es wird sich eine Vielzahl von Gefahrstoffen finden.

Gefahrstoffe im Haushalt

Die CLP-Verordnung, das Chemikaliengesetz und die Gefahrstoffverordnung regeln die Kennzeichnung und Umgang mit gefährlichen Stoffen. Allerding sind diese Stoffe, die mit Gefahrenpiktogramme gekennzeichnet sind, keine grundsätzlich für Privatpersonen verbotenen Produkte.

Entzündlich Stoffe im Haushalt

Entzündliche Stoffe finden wir in einem typischen Haushalt häufig. Viele denken an den Grillanzünder oder Spirtus. Aber auch Deo-Sprays oder Scheibenreiniger enthalten entzündliche Stoffe. Diese Stoffe können ausgelöst durch Funken oder Wärme entzündet werden. Es kann hierbei zu einer Stichflamme oder Feuerentwicklung kommen, die (schwere) Verbrennungen verursachen.

Brandfördende bzw. brandverstärkende Stoffe

Das gefährliche an diesen Stoffen ist, dass sie andere Stoffe „oxidieren“ können (auch ohne die Anwesenheit von Luftsauerstoff). Brandfördernde Stoffe können unter bestimmten Umständen entzündbare Stoffe „zur Reaktion“ bringen. Zu diesen Produkten gehören v.a. viele WC-Reiniger und alle Produkte mit Aktivsauerstoff.

Stoffe mit Ätzwirkung

Bei Stoffen mit Ätzwirkung denkt man überlicherweise an Essigessenz oder Zitronensäure (Verwendung als Kalkentferner). Bei diesen Stoffen handelt es sich zwar um Stoffe mit Ätzwirkung, allerdings gibt es Stoffe im Haushalt, deren Gefärhdungspotential (im Hinblick auf Ätzwirkung) wesentlich höher ist. Grundsätzlich sind alle Reinigungsmittel als Stoffe mit Ätzwirkung einzustufen, dazu gehören auch Grill- oder Backofenreiniger, Schimmelentfernungsmittel oder Entkalker. Stoffe mit Ätzwirkung verursachen nicht nur Gewebeschäden (durch Verätzung), sondern auch zur Zerstörung von Metallen bzw. Metalloberflächen und Marmor.

Giftige Stoffe im Haushalt

Giftige Stoffe im Haushalt sind nicht nur „exotische“ Stoffe wie „Rattengift“, sondern auch grundsätzlich alle Mittel zur Schädlingsbekämpfung bzw. Mittel gegen Ungeziefer. Diese Stoffe können (bereits bei kleinen Mengen) zu Vergiftungen führen, die auch lebensbedrohlich sein können. Gesundheitsschädlich bzw. Stoffe mit Gesundheitsgefahr

In dieser „Kategorie“ unterscheidet man zwei Arten von Stoffen, die auch durch unterschiedliche Gefahrenpiktogramme gekennzeichnet sind. Zum einen Stoffe, von denen eine Reizwirkung ausgeht, die zu Hautreizungen oder Allergien führen kann. Diese Stoffe können auch die Atemwege und die Augen reizen. Zu diesen Stoffen gehören typischerweise Farben, Lacke oder teilweise auch „Duftstoffe“. Zum anderen existieren Stoffe im Haushalt von denen eine Gesundheitsgefahr ausgeht. Diese Stoffe verursachen schwere Gesundheitsschäden (diese können aktut oder chronisch sein). Zu diesen Stoffen gehören die sogenannten CMR-Stoffe. Bei diesen Gefahrstoffen handelt es sich um Stoffe, die krebserzeugend, mutagen oder reproduktionstoxisch (fruchtbarkeitsgefährdend) sind. Zu diesen Stoffen gehören teilweise Klebstoffe, organische Lösungsmittel und Farbstoffe / Lacke.

Umweltgefährdende Stoffe im Haushalt

Bei diesen Stoffen handelt es sich um Gefahrstoffe, die erstmal nur indirekt negative Auswirkungen auf den Menschen ausüben. Umweltgefährdende Stoffe schädigen oder vergiften Wasserorganismen und verursachen somit eine langfristige Schädigung des Okosystems. Zu diesen Stoffen gehören beispielsweise einige Lack- und Farbstoffe.

Zusammenfassung

Die GefStoffV gilt weitgehend nicht für Haushalte. Daher erscheinen uns im alltäglichen Leben Tätigkeiten mit Gefahrstoffe und die Kennzeichnung von Gefahrstoffen „weit entfernt“. Dennoch gibt es in einem typischen Haushalt viele Gefahrstoffe wie Putz- und Pflegemittel, Farbstoff, Lacke, Klebstoffe oder Pflanzenschutzmittel.

Daher sind diese Produkte bzw. deren Verpackungen mit entsprechenden Gefahrensymbolen (den GHS- Gefahrenpiktogrammen) und (Gefahren-) Hinweisen gekennzeichnet. Die Gefahrenpiktogramme und (Gefahren-)Hin¬weise geben Auskunft über mögliche Gefah¬ren, die von dem Stoff ausgehen. Bei den Gefahrenpiktogrammen handelt es sich um schwarze Piktogramme auf rotumrandeten weißen Rhomben.