Gefährdungen durch Schwermetalle im Haushalt

Typischerweise „verbindet“ man Schwermetalle mit den Eigenschaften „giftig und krebserzeugend“. Für bekannte Schwermetalle wie Blei, Cadmium und Quecksilber gilt dies auch, denn sie wirken giftig für den menschlichen Körper. In der Regel werden diese Stoffe über die Nahrungskette aufgenommen, die Schwermetalle werden über Pflanzen oder Tieren aus der Umwelt über Nahrungsmittel aufgenommen. Lebensmittel mit möglicher Cadmium- oder Quecksilber-Belastung finden sich vor allem in Lebensmitteln wie Fischen. Obwohl man in der Umwelt auf Schwermetallsalze (im Boden) stößt, ist der Kontakt mit Schwermetallsalzen oder Schwermetallen im Haushalt sehr gering (vor vielen Jahren war diese Gefahr vor allem durch Quecksilberhaltige Thermometer vorhanden).

Welche Stoffe bzw. Metalle nun Schwermetalle sind, hängt oft von der „Betrachtungsweise“ ab. In den Naturwissenschaften werden Schwermetalle als Metalle mit einer Dichte von mehr als 5 g/cm³ definiert. Im alltäglichen Sprachgebrauch haben sich eher die toxischen Eigenschaften durchgesetzt, dabei verbindet man mit Schwermetallen vor allem toxisch wirkende Metalle. Allerdings ist das nicht richtig, da nicht alle Schwermetalle giftig sind, beispielsweise gehören Gold oder Silber (eher bekannt als Edelmetalle) zu den Schwermetallen.

Darüber hinaus existieren auch Schwermetalle, die bekannt sind unter der Bezeichnung Spurenelemente oder essentielle Elemente. Diese essentiellen Schwermetalle sind für den menschlichen Körper lebensnotwenig zu diesen Schwermetallen gehören Chrom. Kupfer und Kobalt. Allerdings gilt auch hier (wie im Kapitel „Dosis macht das Gift“), dass eine überhöhte Aufnahme von essentiellen Schwermetallen für den menschlichen Organismus gesundheitsschädlich bzw. toxisch wirken kann.

Die Schwermetalle wie Arsen, Blei, und Quecksilber können bereits in geringer Konzentration gesundheitsschädlich bzw. toxisch wirken. Daher verbindet man oft die Metalle Arsen, Blei, Cadmium und Quecksilber als die typischen Schwermetalle. Daher lassen sich Schwermetalle nicht einfach in eine Gruppe zusammenfassen (zumindest aus Sicht des Gefahrstoff- und Gefahrgutrechts). Während beispielsweise das Edelmetall Gold kein Gefahrstoff ist, ist das „Schwermetall“ ein Gefahrstoff (sogar mit dem entsprechenden GHS-Gefahrenpiktogramm für „Giftig“ gekennzeichnet). Auch im Hinblick auf den Transport (Gefahrgutrecht) werden die „Schwermetalle“ unterschiedlich eingestuft und den passenden Gefahrgutklassen zugeteilt. In diesem Sinn ist es empfehlenswert, die Metalle nicht in einer „Kategorie“ (z.B. Leichtmetall / Schwermetall oder Edelmetall / unedles Metall) zusammen zu fassen, sondern in Untergruppen, z. B. Alkalimetalle, Erdmetalle, …. (entsprechend den Gruppen im Periodensystem). Metalle innerhalb einer Elementfamilie verhalten sich chemisch ähnlich.

Analog verhält es sich auch mit der Gefährdung durch Schwermetalle für den menschlichen Organismus. Selbst bei Betrachtung der Schwermetalle Arsen, Blei, Cadmium und Quecksilber zeigen die breites Wirkungsspektrum im Organismus auf. In „geringen“ Konzentrationen wirken diese Schwermetalle bereits schädlich. Die Schwermetalle v.a. Schwermetall-Ionen binden gerne Schwefelatome (diese finden sich vor allem in der Struktur der Proteine, in Form der Disulfidbrücken). Durch diese Bindung kommt es zur „Zerstörung“ der Proteinstruktur, so dass die Funktionalität der Proteine nicht mehr gewährleistet wird.

Darüber hinaus „binden“ sich Schwermetalle mit Enzymen (die hauptsächlich Proteinstruktur aufweisen) und verändern diese „chemisch“. Dadurch wird die Enzymfunktion beeinträchtig bzw. blockiert. Da Enzyme an fast allen Prozessen (wie z. B. Stoffwechselprozesse) beteiligt sind, bedeutet eine Blockierung dieser Prozesse eine Lebensgefahr für den menschlichen Organismus.