Schadstoff und Gefahrstoffe - Begriffe im Vergleich

Immer wieder fallen die Begriffe „Gefahrstoffe“ (bzw. gefährliche Stoffe) und Schadstoffe. In diesem Kapitel werden nun die beiden Begriffe näher betrachtet.

Der Begriff „Gefahrstoff“

Der Begriff „Gefahrstoff“ ist durch gesetzliche Vorschriften definiert. Als Gefahrstoffe werden chemische Stoffe bezeichnet, gemäß CLP-Verordnung so genannte Gefährlichkeitsmerkmale erfüllen und daher als Gefahrstoffe eingestuft sind. In Deutschland sind Gefahrstoffe zudem über die Gefahrstoffverordnung definiert. Gefahrstoffe kann man an deren Gefahrstoffsymbole bzw. Gefahrstoffpiktogramme (gemäß GHS) erkennen, mit denen diese gekennzeichnet sind.

Im alltäglichen Sprachgebrauch umfasst man mit dem Begriff „Gefahrstoffe“ auch oft Stoffe, die gefährliche Eigenschaften haben, die jedoch nicht als Gefahrstoff (nach CLP-Verordnung bzw. Gefahrstoffverordnung) gekennzeichnet sind. Dies liegt daran, dass diese Stoffe und Erzeugnisse spezielle Produktgruppen sind (z. B. Kosmetikprodukte) und daher nicht unter die Anwendung der Gefahrstoffverordnung fallen. Unter diese Produktgruppen fallen beispielsweise Arzneimittel, Kosmetika oder Lebensmittel etc., die von per Definition von der CLP-Verordnung ausgenommen sind

Gefahrstoffe und Schadstoffe

Gefahrstoffe können akut (z. B. Ätzwirkung auf die Haut) oder auch langfristig wirken. Zu den negativen langfristigen Wirkungen bei Menschen gehören die Erzeugung von Krebs (Karzinogenität), die Veränderung des Erbgutes (Mutagenität), das Hervorrufen von Missbildungen (Reproduktionstoxizität).

In diesem Zusammenhang hat sich der Begriff „Schadstoff“ etabliert. Im allgemeinen Sprachgebrauch bezeichnet „Schadstoffe“ in der Umwelt vorkommende Stoffe, die unter bestimmten Voraussetzungen auf Menschen oder Lebewesen schädlich wirken können. Eine auf gesetzlichen Vorschriften basierende allgemeine Definition des Begriffes „Schadstoffes“ gibt es nicht.

Zu den Schadstoffen zählt man vor allem Stoffe, die in der Umwelt nur sehr langsam abgebaut werden (so genannte Persistenz) oder sich in Lebewesen anreichern (so genannte Bioakkumulation). Daher zählen zu den Schadstoffen, die sich in Lebewesen anreichern vor allem organische Stoffe, insbesondere PAK (Polyzyclische aromatische Kohlenwasserstoffe), und PCB (Polychlorierte Biphenyle). Zu den Schadstoffen zählt man auch Schwermetalle (z. B. Arsen, Cadmium, Blei, Chrom, Kupfer, Nickel, Quecksilber) und andere anorganische Stoffe, wie beispielsweise Asbest.

Daher sind sich die Begriffe Gefahrstoff und Schadstoff auch sehr ähnlich, bei beiden Begriffen handelt es sich um Stoffe, von denen gefährliche Eigenschaften ausgehen. Allerdings werden nicht alle „Gefahrstoffe“ als Gefahrstoffe definiert, weil es sich bei diesen Stoffen beispielsweise um Medizinprodukte handelt und daher nicht unter die entsprechende (Gefahrstoff) Verordnung fallen.