Die gefährlichsten Stoffe

In Kapitel Gefahrstoffe im Haushalt wurden „gefährliche“ Stoffe wie Reinigungsmittel, Holzschutzmittel oder Schädlingsbekämpfungsmittel vorgestellt. In diesem Kapitel werden spezielle Gefahrstoffe vorgestellt, die sich kaum im Haushalt finden lassen, denn diese gehören zu den gefährlichsten Stoffen.

„Toxine“ - das Botulinumtoxin

Eine der giftigsten Stoffe ist das so genannte Botulinumtoxin, das als das giftigste Toxin der Welt gilt. Bekannt ist der Stoff uns als Botox, wobei es sich um eine verdünnte Lösung von Botulinumtoxin handelt. In reiner Form ist Botulinumtoxin ein starkes Nervengift, das bis zu einer vollständigen Lähmung führt (auch eine Muskellähmung tritt ein). Botox kennt man vor allem durch die Anwendung zur Behandlung von Falten. Allerdings kann das Botulinumtoxin auch im Haushalt begegnen (allerdings sehr unwahrscheinlich). Clostridium-Baktieren sind in der Lage, dieses Toxin herzustellen (als „Stoffwechselprodukt“). Da sich diese Bakterien (wenn überhaupt) bevorzug in Fleischprodukten finden lassen, kann hierdurch eine Lebensmittelvergiftung auftreten, die tödlich endet. Ein milliardstel Gramm an Botulinumtoxin pro Kilogramm Körpergewicht kann tödlich wirken.

„Schwermetalle“ - Dimethylcadmium

Viele Schwermetalle wie Blei oder Cadmium sind gefährliche Stoffe, beispielsweise gelten Blei und Cadmium als krebserregend. Daher sollte (auch im Haushalt) der Kontakt mit Schwermetallen vermieden werden, speziell mit Blei und Cadmium. Beide Stoffe sind zusätzlich nicht nur krebserregend, sondern greifen auch Organe und Knochen chemisch an. Die Gefährdung durch „Schwermetalle“ lässt sich noch steigern, in dem diese „leicht flüchtig“ werden und so relativ leicht eingeatmet werden können. Bei solchen Stoffen handelt es sich um Organometall-Verbindungen (organischer Molekülteil + Schwermetall), Beispiele sind Dimethylquecksilber, Tetramethylblei und Dimethylcadmium. Alle diese drei Stoffe sind flüchtig, so dass sie leicht (durch Einatmen) vom Körper aufgenommen werden.

Wie gefährlich diese Stoffe sind, kann am Beispiel des Dimethylquecksilbers nachvollzogen werden Quecksilbervergiftung - Wikipedia. Bereits in metallischer Form ist Cadmium „gefährlicher“, als Quecksilber und Blei. Dies liegt vor allem daran, dass Cadmium den menschlichen Organismus sehr vielfältig schädigen kann (Leber, Niere, Knochen, Blut…). Daher gilt Dimethylcadmium auch als der gefährlichste Stoff der bekannten Organometall-Verbindungen wie Dimethylquecksilber. Daher sollte jeder Kontakt mit diesem Stoff vermieden werden.

„entzündliche und oxidierende Stoffe“ - Chlortrifluorid

Im Haushalt treffen wir auf einige Stoffe, die verwendet wurden, um als Brandschutz zu wirken Asbest (das selbst gesundheitsgefährlich ist), Keramik und Glas. Asbest und Keramik galten als nahezu unbrennbar.

Und dennoch gibt es einen Stoff, der auf diese Stoffe oxidierend wirkt und (fast) alle Stoffe dadurch in Brand setzen kann. Es handelt sich bei diesem Stoff um Chlorrifluorid, dass auch Asbest in Brand setzen kann. Das gefährliche an Chlortrifluorid ist, dass es bereits beim Kontakt mit anderen Stoffen reagieren und daher keinen „Zündfunken“ benötigt. Chlortrifluorid gilt als eines der stärksten Oxidationsmittel und kann daher auch mit Oxiden reagieren, die wir in Produkten wie Asbest, Glas, Keramik oder Steinen finden.

Darüber hinaus handelt es sich bei Chlortrifluorid um einen giftigen, ätzenden und gasförmigen Stoff. Beim Einatmen kann Chlortrifluorid zu Verätzungen der Atemwege kommen, bis hin zu Schädigung der Lungen. Im Haushalt wird man allerdings kaum auf Chlortriflourid treffen, da dieser Stoff hauptsächlich als Fluorierungsmittel eingesetzt wird und daher keine Anwendung im Haushalt findet.