Die Zündtemperatur von Stoffen und Gegenständen

In der Regel werden Gefahrstoffe bzw. Gefahrgüter anhand dessen Zündtemperatur eingestuft bzw. klassifiziert. Die Zündtemperatur ist definiert als die Temperatur, die ein Stoff oder eine Oberfläche haben muss, damit sich der Stoff selbst entzündet. Es spielt dabei keine Rolle, ob es sich um einen Feststoff, Flüssigkeit oder ein Gas handelt. Der Stoff entzündet sich ohne Zündquelle, ausschließlich aufgrund seiner Temperatur.

Die Zündtemperatur ist (aus Sicherheitssicht) eine wichtige Kennzeichnung, v. a. bei brennbaren flüssigen Stoffen. Handelt es sich um einen brennbaren Feststoff kann meist nur ein Temperaturbereich für die Zündtemperatur angegeben werden. Wichtig zu beachten ist, dass es sich bei der Zündtemperatur keine Stoffkonstante ist. Die Zündtemperatur wird beispielsweise von der Beschaffenheit der Oberfläche beeinflusst, an der sich ein Stoff entzündet.

Im Bereich der Arbeitssicherheit „betrachtet“ man die Zündtemperatur als (mittlere) niedrigste Temperatur einer Oberfläche, an der sich ein brennbarer Stoff oder Gegenstand selbst entzünden kann. Eine externe Zündquelle wird dabei nicht benötigt. Daher zieht man die Zündtemperatur auch als Maß für die Selbstentzündlichkeit heran, meist im Rahmen einer Gefährdungsbeurteilung.

Unterschied Zündtemperatur und Flammpunkt

Eine Zündtemperatur kann für feste, flüssige und gasförmige Stoffe angegeben werden. Im Gegensatz dazu, gibt es einen Flammpunkt nur bei Flüssigkeiten. Alleine aus diesem Grund darf die Zündtemperatur nie mit dem Flammpunkt verwechselt werden. Ohne physikalische Begründung: Die Zündtemperatur der Dämpfe (einer Flüssigkeit) ist immer höher als der Flammpunkt der Flüssigkeit.

Zündtemperaturen einiger bekannter Stoffe

  • Phosphor (weiß): 30-60°C
  • Zündholz: 80°C
  • Papier: 180°C
  • Kunststoffe: 200-300°C
  • Kohle: 240-280°C
  • Stroh: 250-300°C
  • Holzkohle: 300°C
  • Zucker: 410°C