Der Brennpunkt von Flüssigkeiten

In einem anderen Kapitel wird der „Flammpunkt“ ausführlich vorgestellt. Die Entzündung eines Gasgemisches am Flammpunkt setzt voraus, dass ein Kontakt mit einer wirksamen Zündquelle vorliegt.

Dabei brennt das Gasgemisch erst einmal direkt an der Zündquelle (lokale Verbrennung). Für weitere Reaktionen ist eine so genannte Aktivierungsenergie notwendig. Wird die Zündquelle entfernt, so sollte die Entzündung / Verbrennung des Gasgemisches gestoppt sind. Sofern die erwähnte Aktivierungsenergie nicht vorhanden ist, kommt es durch die lokale Verbrennung nicht zu einer kettenartigen Verbrennung (Explosion).

Aus diesem Grund wurde hierfür eine aussagekräftige Kenngröße geschaffen: der Brennpunkt.

Der Brennpunkt ist definitionsgemäß die niedrigste Temperatur, bei der ein Luft-Gasgemisch nach Zündung durch eine externe Zündquelle weiter (ver)brennt, auch wenn die externe Zündquelle entfernt wird. D.h. ist der Brennpunkt erreicht und das Gasgemisch wird durch eine Zündquelle gezündet, so findet eine Kettenreaktion statt. Die Verbrennung des Gasgemisches setzt sich fort (kettenreaktionsartig), ohne dass nach der erstmaligen Zündung weiterhin eine Zündquelle benötigt wird.

Damit sich die „Verbrennung“ des Gasgemisches kettenartig ausbreitet, ist eine bestimmte Energie (in Form von Wärme notwendig). Daher liegt der Brennpunkt auch höher als der Flammpunkt des gleichen Stoffes (in der Regel aber nur einige Grad). Auch wenn eine Verbrennung durch andere Bedingungen beeinflusst wird, kann man im Rahmen der Brand- und Explosionsgefährdung davon ausgehen, dass sich die Verbrennung eines Gasgemisches erst ausbreitet, wenn der Brennpunkt erreicht ist.